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Mittwoch, 06.09. Florac - Le Rozier:

Nach zwei Tagen in Florac's Umgebung zieht es mich weiter. Philippe hat noch ein paar Tage Zeit, und wir verabreden uns für den Abend in Le Rozier am Ende der Tarnschlucht 70 km talabwärts. Die Strecke durch die Tarnschlucht ist mir wohl vertraut. Heute freue ich mich auf eine Genussfahrt bei wenig Verkehr und bestem Wetter.

Die Straße folgt dem tief in die Hochflächen eingeschnittenen und in zahlreichen Windungen verlaufenden Tarn. An den steilen Hängen dominiert der Wald. Unten auf dem Fluss sind einige Paddler zu sehen, die aber mit dem derzeit niedrigen Wasserstand ihre Schwierigkeiten haben, die Boote setzen häufig auf dem kiesigen Untergrund auf.

In St. Enimie kreuzt die D 986 die Tarnschlucht. Das historische Ambiente des Städtchens lockt einige Besucher her, hier ist demzufolge etwas mehr los. Der weitere Weg den Tarn abwärts wird nach wie vor geprägt durch steile Talflanken, beeindruckende Felsformationen und den glitzernden Fluss.

In La Malène mache ich im Schatten an der Brücke eine ausgedehnte Mittagspause. Hier ist am frühen Nachmittag reger Betrieb. Es floriert ein munterer Bootsbetrieb auf dem breiter werdenden Tarn. Flache Kähne, die einst zum Warentransport auf dem Tarn genutzt wurden, sind mittlerweile umgebaut zum Personentransport.

Im halbstündigen Rhythmus werden Busladungen mit Passagieren in die Kähne verfrachtet und auf die Reise flussabwärts geschickt. Routinierte Kamikazepiloten bringen die Kähne nach erfolgreicher Talfahrt in halsbrecherischen Fahrmanövern auf der Straße in Anhängern wieder zum Ausgangspunkt La Malène zurück, wo bereits die nächsten Passagiere warten. Ab hier ist ein gewisser Respekt auf der Piste vor den Hasardeuren angeraten.

Das Tarntal wird unterhalb von La Malène an einigen Stellen eng und von steilen Felsen begleitet. Auf der Straße ist nun spürbar mehr Verkehr als am Vormittag. Bis Le Rozier, meinem heutigen Ziel, ist es nicht mehr weit. Der beschauliche Ort liegt an der Mündung des Jonte in den Tarn. Hoch am Himmel kreisen die Geier, die über den zahlreichen Felswänden ohne Flügelschlag in den Aufwinden schweben.

Philippe wartet schon an einem der Campingplätze, mit dem Motorrad war er natürlich schneller als ich. Während am Nachmittag in Le Rozier noch reger Betrieb herrschte, ist es am Abend sehr ruhig. Bei Bier und Nudeln lassen wir den Tag ausklingen.

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