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Sonntag, 12.09. La Palud - Les Salles

Sonntag, 12.09. La Palud - Les Salles

In der Nacht werde ich wach, als in der Ferne Donner grollt, der schnell näher kommt. Das anschliessende Gewitter und der Regen bereiten mir eine unruhige Nacht. Am nächsten Morgen ist der Spuk vorbei, und die Sonne kommt wieder raus. Der Regen kam gerade zur rechten Zeit und hat die Hinterlassenschaften der Läuse aus unserem schattenspendenden Baum vom Zelt gewaschen.

Heute stehen einige Höhenmeter und zahlreiche Aussichtspunkte entlang der Schlucht auf dem Programm. Die "Route de Corniche Sublime" führt uns am Südrand der Verdonschlucht zurück zum Stausee von Ste. Croix.

Auf dem Weg hinauf zum Südrand der Schlucht passieren wir das am Hang gelegene mittelalterliche Städtchen Trigance. Hier scheint der Tourismus die wirtschaftliche Triebfeder zu sein, dennoch hat der Ort seinen Charme. Wir klettern weiter auf steiler Strasse empor und erreichen in einer Höhe von etwa 1000 m die Verdonschlucht.

Trigance

Ab hier geht es achterbahnmäßig weiter, es gibt kaum einen ebenen Meter. Die Aussichtspunkte der Balcons de la Mescla bieten noch mal spektakuläre Tiefblicke in die Schlucht. Ansonsten ist schweisstreibendes Ackern auf dem Rad angesagt.

An der Pont de l'Artuby ist heute reger Betrieb. Tief unter der Brücke führt das jetzt ausgetrocknete Bachbett des Artuby zum Verdon. Das ist anscheinend ein guter Ort um fliegen zu lernen - Wagemutige stürzen sich hier - das Gummiband an den Füssen befestigt - von der Brücke in die Tiefe. Der Adrenalinkick scheint enorm zu sein, wenn man das an der Lautstärke der ausgestossenen Schreie misst.

Von der langen Abfahrt zum Stausee trennt uns nun noch ein 1200 m hoher Buckel. Bernhard meutert, er kriegt langsam weiche Knie. Die Umrundung der Verdonschlucht wird in Rudolf Geser's Buch "Die schönsten Alpenpässe mit dem Rennrad" immerhin als schwierig bewertet. Aber irgendwann ist auch dieser Buckel geschafft und der blaue See liegt uns zu Füssen. Da es hier oben ziemlich frisch ist, müssen wir uns warme Klamotten für die Abfahrt anziehen. Die lange Abfahrt hinab nach Les Salles am Ufer des Sees haben wir uns heute redlich verdient. Wir geniessen mit abnehmender Höhe die zunehmende Wärme.

Der Campingplatz in Les Salles ist teuer und überraschenderweise ziemlich gut belegt mit Wohnmobilisten und Wohnwagen. Leider gibt's heute abend nichts mehr zu essen, die Läden sind Sonntagabend geschlossen. Immerhin stauben wir in der Rezeption noch ein paar Dosen kaltes Bier ab.

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