Extremadura und Portugal

Korkeichen, Hitze und einsame Straßen

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Ruhetag (Samstag 14.06.2003):
Guadalupe

Das Kloster in Guadalupe

Nach vier Tagen im Sattel ist heute mal wieder in diesem netten Ort ein Ruhetag fällig. Die Sonne wird von einem dünnen Wolkenschleier bedeckt, daher habe ich die begründete Hoffnung, dass der Tag vielleicht nicht ganz so heiß werden wird.

Philippe hat ebenso wie ich das Bedürfnis, das Kloster mal näher unter die Lupe zu nehmen. So gehen wir dann gemeinsam die drei Kilometer auf der alten Straße hinauf ins Dorf. Wir schließen uns im Kloster einer Führung an, auf eigene Faust wird man leider nicht hinein gelassen. Von den spanischen Erläuterungen verstehe ich nicht allzu viel, Philippe übersetzt mir das Wichtigste. Die Skulptur der Jungfrau von Guadalupe, wegen der hier überhaupt das riesige Kloster steht, sieht eher bescheiden und winzig aus. Hoch über dem ornamental überladenen Altar ist sie inmitten des Prunkes kaum noch wahrnehmbar. Die sonstige Ausstattung des Klosters ist dem Anlass angemessen und gut inszeniert. Die Wände sind mit Riesengemälden behängt, die Motive aus dem kargen Klosterleben zeigen. Roben mit aufwändigen Stickereien sind zu bewundern. Die Architektur des Klosters ist eine spannende Mixtur aus Gotik und dem arabisch beeinflussten Mujedar-Stil.

Die an die Kosterkirche angrenzende Plaza lädt zum Verweilen ein. Mehrere Cafés buhlen um Kundschaft. Hier suchen wir uns einen Schattenplatz, lassen den lieben Gott einen guten Mann sein und erfreuen uns mit Cafe con leche an dem schönen Ambiente.

Philippe zieht es zur Siesta wieder zurück zum Zelt, ich bleibe im Dorf und streife auf der Suche nach spannenden Motiven durch die Gassen. Das Licht ist leider nicht so toll, es ist noch zu hart und zu blass, so bleibt meine Fotoausbeute eher mäßig. Am späten Nachmittag erreiche ich wieder die Klosterkirche, vor der gerade eine perfekt durchgestylte Hochzeitsgesellschaft das Brautpaar zelebriert. Den Abend verbringen Philippe und ich mit reichlich Wein am Zeltplatz.


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