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Zusammenfassung:

Das Norwid Skagerrak

Die späte Herbsttour in klimatisch begünstigte Gefilde soll meinen "gefühlten" Sommer noch ein wenig verlängern. Anfang Oktober starte ich von Avignon aus eine Radtour, die mich zunächst dem Flüsschen Gardon folgend hoch hinauf in die Cevennen bringt. Dort ist es allerdings alles andere als spätsommerlich, Schnee- und Graupelschauern lassen am Mt. Aigoual das Blut in den Adern gefrieren.

Auch die anschließende Tour durch die eindrucksvolle Schlucht des Tarn ist geprägt von kaltem und regnerischem Wetter. Ich verlasse die Cevennen und folge der Ardècheschlucht zurück ins Rhônetal. Hier stabilisiert sich das Wetter, die beginnende Herbstfärbung der Wälder, der blaue Himmel und angenehme Temperaturen motivieren mich.

In Montelimar treffe ich meinen Freund Philippe, der mir per Rad einige wunderschöne Ecken im Departement Drôme zeigt. Ich folge Philippe's Empfehlungen und radle auf einsamen Strassen durch herbstliche Wälder über zahlreiche kleine Pässe. Ich erreiche schließlich Sault und wage bei gutem Wetter eine späte Tour hinauf auf den "Riesen der Provence", den 1909 m hohen Mt. Ventoux. Hier erlebe ich den Herbst von seiner schönsten Seite.

Vom Plateau de Vaucluse fahre ich hinunter zu den Ockerbrüchen von Rustrel. Über den Höhenzug des Luberon erreiche ich das Durancetal, überquere die Alpilles und erreiche den letzten Standort meiner Reise, das Provencestädtchen St. Remy. Von diesem Ausgangspunkt unternehme ich eine Tagestour ohne Gepäck, besichtige die Felslandschaft um les Baux und fahre über Arles bis weit hinein in die Camargue.

Der späte Zeitpunkt dieser Reise hat sich nicht in jedem Fall als vorteilhaft erwiesen: Toll ist, dass die Strassen selbst entlang der touristischen Sehenswürdigkeiten im Oktober nur noch wenig befahren sind. Weniger angenehm ist allerdings die Tatsache, dass die meisten der abgelegenen Campingplätze bereits geschlossen haben. Die Tag sind sehr kurz zum radeln, dafür sind die Abende lang und mitunter ziemlich kalt. Die mediterrane Lockerheit ist dahin und man muss sich ausrüstungsmäßig auch auf widrige Verhältnisse einstellen. Ein früherer Zeitpunkt für die Reise, beispielsweise im September, ist für diejenigen angenehmer, die sich überwiegend draußen aufhalten wollen.

© Oliver Lange, Oldenburg (2006)

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