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Donnerstag, 16.09.: Fontvielle - Remoulins

Donnerstag, 16.09.: Fontvielle - Remoulins

Der nahende Herbst lässt sich nun auch in der Provence nicht mehr leugnen, am morgen ist es recht kühl. Dazu bläst ein strammer Mistral von Norden. Den kalten Wind von der Seite erreichen wir nach kurzer Fahrzeit die Rhonestadt Arles. Hier in der windgeschützten Altstadt wird es schnell warm.

Der Mistral hat den Himmel völlig frei gefegt, das Licht ist klar und gleissend. Ist es dieses reine Licht, welches Vincent van Gogh einst ins Hirn gebissen hat? Ich bekomme jetzt jedenfalls eine Ahnung, was diese Stadt für Maler wie Fotografen so spannend macht.

Wir treiben uns den ganzen Vormittag auf den Plätzen und in den Gassen der Altstadt herum. Am Place de Forum ist das legendäre Nachtcafé von Van Gogh weitgehend originalgetreu wieder in Betrieb. Hier treiben sich neben Touris auch einige skurrile Gestalten herum, die zumindest so aussehen, als wären sie der Künstlerszene nicht allzu fern. Vincents Aura scheint hier noch nicht viel von ihrer inspirierenden Kraft eingebüsst zu haben. Die Stadt, ihre Plätze und die patinareichen Häuser vermitteln ein sehr entspanntes Ambiente.

Place de la Republique in Arles

Irgendwann am fortgeschrittenen Nachmittag wollen wir weiter, um noch heute abend die Pont du Gard zu erreichen. Obwohl es dorthin nicht mehr allzu weit ist, haben wir ein Stück Schwerarbeit vor uns: wir müssen durch weitgehend ausgeräumtes Agrarland gegen den heftig blasenden Mistral ankämpfen. Wir arbeiten uns langsam mit abwechselndem Windschatten fahrend die Rhone aufwärts. In Tarascon machen wir vor dem bissigen Mistral geschützt kurz Futterpause. Bei der Weiterfahrt direkt am Rhoneufer staunen wir nicht schlecht, als der Wind Wellen mit Schaumkronen vor sich herschiebt.

Wir erreichen schliesslich am Abend den Campingplatz an der Pont du Gard, wo unsere Freunde Inge und Günter auch schon wie verabredet eingetroffen sind. Die beiden haben eine Rundtour durch Camargue und Mittelmeerküste hinter sich. Es gibt viel zu erzählen. Aber der kalte Mistral treibt uns früh ins Zelt…

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