Neuseeland und Australien

Radeln am anderen Ende der Welt, oder was sonst alles in die Hose geht…

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Sonntag 29.02.: Tokomaru Bay

Tokomaru Bay

Die Nacht wird unruhig. Neben einigen lästigen Mosquitos nerven der klappernde Kühlschrank und in zunehmendem Masse auch der auf das Wellblechdach prasselnde Regen. Das Wetter ist am Morgen von der übelsten Sorte, es kübelt aus allen Rohren vom Himmel, die Berge sind nicht zu sehen. An Weiterfahren ist nicht zu denken. So richte ich mich auf einen "gemütlichen" Tag im Camp ein. Das ist allerdings kein Problem, die Küche des Camps ist bestens ausgestattet, im Laden nebenan gibt's Speis und Trank.

Bedrohlich ist nur, dass der Regen überhaupt kein Ende zu nehmen scheint. Das ist wie Monsun in Indien! Der Graben in der Wiese ist mittlerweile übergelaufen, von den umliegenden Hügeln ergiessen sich Sturzbäche zu Tale. Dann plötzlich, nach 30 Stunden Dauerregen gibt's im Westen den berühmten Silberstreif am Horizont, keine Stunde später ist der Himmel blitzeblank gefegt und strahlt im tiefen Blau, unglaublich!

Das ist die Gelegenheit, um die Bucht zu erkunden. Der Bach, der hier ins Meer mündet, ist zu einem schmutzigbraunen reissenden Fluss angeschwollen. Das Meer ist vom Sturm aufgepeitscht, die wilden Wellen sind ebenso trübe wie das Wasser des Flusses. Einige Kids aus dem Dorf können den Verlockungen der Wellen nicht widerstehen und versuchen mit ihren Surfbrettern durch die Brecherzone raus zu kommen, um ein paar der beeindruckenden Wellen abzureiten. Die Wellen sind jedoch noch zu heftig und kommen viel zu schnell und unkalkulierbar rein, so dass die Wagemutigen immer wieder an den Strand zurückgeworfen werden und irgendwann aufgeben.

Mittlerweile heizt die Sonne schon wieder ordentlich ein. Das Licht ist nun wunderbar, die Luft ist vom Regen reingewaschen. Das ist die Stunde zum Fotografieren! Den Rest des Tages halte ich mich am Strand auf und ziehe einiges an Filmmaterial durch die Kamera, an Motiven herrscht wahrlich kein Mangel. So mies der Tag begonnen hat, so strahlend neigt er sich nun dem Ende zu. Ich freue mich auf eine hoffentlich trockenere Wetterperiode und auf die schöne einsame Ostküste.

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