Neuseeland und Australien

Radeln am anderen Ende der Welt, oder was sonst alles in die Hose geht…

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Samstag 21.02.: Coromandel - Hot Water Beach

Samstag 21.02.: Coromandel - Hot Water Beach

Im Laufe der Nacht hat der Wind glücklicherweise etwas nachgelassen. Dennoch ist es am Morgen immer noch stark bewölkt und kühl. Den ersten Teil meiner heutigen Etappe konnte ich gestern bereits überblicken - die Strasse zur Ostseite der Halbinsel zieht hinter Coromandel gewaltig steil den Berg hinauf. Mir bleiben nur wenige Kilometer, um auf Betriebstemperatur zu kommen, dann kennt die Steigung kein Erbarmen. Die Bergpiste ist erst vor wenigen Jahren asphaltiert worden und schlängelt sich mit etwa 16% kontinuierlicher Steigung den Hang hinauf.

Das Ganze dauert vier Kilometer, dann habe ich den "Pass" erreicht. Sehen kann ich von oben leider nicht viel, denn von Westen rauscht gerade die nächste Regenstaffel heran. Also heisst es Luft holen und abtauchen! Die Abfahrt zur Ostseite ist mindestens genau so steil wie die Auffahrt. In engen Kurven fällt die Piste dem Meer entgegen. Trotz guter Hydraulikbremsen muß ich mit beiden Händen feste zupacken, um das Rad unter Kontrolle zu halten. Die Felgen glühen, da ist der Regen gut zur Kühlung!

In steilem Gelände führt die Strasse weiter und passiert einige großflächige Kahlschlagflächen. Beliebtes Nutzholz ist die kalifornische Kiefer, die ist schnell nach nur 25 Jahren hiebreif. Ob man das noch als ordentliche Waldbewirtschaftung bezeichnen kann, mögen andere beurteilen. Auf mich wirkt diese forstliche Monokultur eher wie ein Stangenholzacker. Die großflächigen Kahlschläge sind auch nicht unbedingt geeignet, das Landschaftsbild zu bereichern.

In Whitianga an der Cook Bay

In Kuaotunu erreiche ich die Ostküste und mache an dem schönen Strand lange Pause. Nun ist endlich die Sonne raus gekommen und heizt sogleich gut ein. Einige steile Höhenmeter weiter erreiche ich Whitianga, wo ich den Pacific Coast Highway für eine Weile verlasse. Am Hafen bringt mich die kleine Personenfähre hinüber Richtung Cook's Beach. Auf verkehrsarmer Strecke arbeite ich mich durch hügeliges Weideland vor zum Hot Water Beach. Auf den letzten Kilometern treibt mich heftiger Rückenwind in Rekordgeschwindigkeit dem Strand entgegen.

Direkt am Strand gibt bzw. gab es einen Campingplatz, der mittlerweile aber leider kurz vor der Schliessung steht. Spekulanten haben auch dieses Kleinod entdeckt und werden es sich wohl mit Ferienwohnungen "vergolden".

Trotzdem gefällt mir die landschaftliche Szenerie ausgesprochen gut. Ein kleiner Fluss mündet hier vor üppig grüner Kulisse in die Bucht, der helle Sand des langgezogenen Strandes reflektiert die Sonne. Mittendrin graben Touristen Löcher in den Strand und stossen auf heisses Wasser, welches hier aus dem Boden quillt. Der Hot Water Beach macht zumindest hier seinem Namen alle Ehre, das Meerwasser ist dagegen alles andere als "hot", allzu lange halte ich es nicht aus im kühlen Nass!

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